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26.11.2020

Rassismus im Praxisfeld Schule

Referenten:
Maurice Soulié (Freier Mitarbeiter der Informations-und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus)
Canan Tekin (Projektreferentin AWO, Antidiskriminierungsstelle für Schüler*innen)

Moderation: Ayla Güler Saied (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Handlungsfeld Nachwuchsförderung der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS), Universität zu Köln)

Im Praxisfeld Schule treffen Menschen in besonderen Machtverhältnissen aufeinander. Schule ist ein machtvoller Raum, in dem auf verschiedenen Ebenen Diskriminierungen den Alltag prägen. Da es keine rassismusfreien Räume gibt, bilden auch Schulen keine Ausnahme. Dabei sind die Ebenen und Formen von Rassismus sehr vielschichtig. Aus dieser Perspektive möchten wir einen genaueren Blick darauf werfen und über die Konsequenzen für die pädagogische Praxis in den Austausch kommen: Welche Rassismuserfahrungen machen Schüler*innen im Praxisfeld Schule? In welchen Bereichen der Schule findet Rassismus statt? Wirkt sich dies auf ihren Alltag aus? Wo können Schüler*innen momentan Unterstützung bekommen? Haben sich Schüler*innen eigene Strategien im Umgang mit Rassismus angeeignet?  

Und was braucht es, um Rassismus im Praxisfeld Schule zu benennen und als strukturelles Problem zu begegnen? Während Beratungsstellen zum Thema „Mobbing“ auch außerhalb des Praxisfeldes Schule gelagert sind, fehlt es hier sowohl an einer klaren Definition des Begriffes selbst, als auch an einer definitorischen Abgrenzung zu den Formen von Diskriminierung. Dies hat zur Folge, dass die Bezeichnung Mobbing zum unspezifischen Sammelbegriff für eine Vielzahl von negativen Erfahrungen von Schüler*innen in der Schule geworden ist und (im Diskriminierungsfall) nicht als strukturelles Problem diskutiert wird.  

Demnach zeigen sich im Praxisfeld Schule „weiße Flecken“, da Diskriminierungserfahrungen wie Rassismus nicht als strukturelles, sondern als Einzelfall oder als klassenspezifisches Phänomen behandelt werden.  Für erwachsene Menschen bestehen im Kontext des AGG (Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes) Anlaufstellen zum Thema Diskriminierung. Schüler*innen werden durch diese Stellen jedoch selten angesprochen. Was kann im Praxisfeld Schule diesem Desiderat entgegengesetzt werden und welche Handlungsoptionen bestehen dabei, die sich bewährt haben?

Die Präsentation unserer Referentin Canan Tekin finden sie hier

 

Maurice Soulié, Freier Mitarbeiter der Informations-und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus