Tagung am 7. Februar 2018
Am 07. Februar 2018 fand die Tagung „Sprache im Unterricht“ an der Universität zu Köln statt. Die Tagung diente dem Austausch aller beteiligten Akteure der Hochschul- und Schulpraxis in Bezug auf die Gestaltung eines inklusiven Unterrichts. Sprache hat im Unterricht eine besondere Stellung: Sie ist in allen Fächern das Medium, in dem die Lerninhalte konstruiert, diskutiert und verhandelt werden. In den Sprachfächern ist sie außerdem gleichzeitig der Lerngegenstand. Aber auch in nichtsprachlichen Fächern ist das Zusammenspiel von Alltagssprache, Fachsprache und Bildungssprache von zentraler Bedeutung.
Vor allem vor dem Hintergrund einer nicht nur kulturell, sozial und sprachlich heterogenen Gesellschaft ergeben sich verschiedene Herausforderungen für einen inklusiven Unterricht. Im Klassenraum treffen unterschiedliche Sprachen und Sprachkompetenzen aufeinander, sowohl zwischen einzelnen Schüler*innen als auch zwischen Lernenden und Lehrenden. Darauf reagieren Konzepte wie durchgängige Sprachbildung, bilingualer Unterricht, Mehrsprachendidaktik, sprachsensibler Unterricht, performative Lehr- und Lernformen etc. Für die universitäre Lehrer*innenausbildung leiten sich daraus u.a. folgende Fragestellungen ab:
- Wie greifen fachliches und sprachliches Lernen ineinander?
- Welche Herausforderungen ergeben sich in Bezug auf die unterschiedlichen Altersstufen und/oder Schulformen?
- Wie können zukünftige Lehrer*innen auf (sprachliche) Heterogenität im Klassenzimmer vorbereitet werden?
- Bilingualer Unterricht und Inklusion – ein (un-)überbrückbarer Graben?
- Welche Synergieeffekte ergeben sich aus dem Zusammenspiel von unterschiedlichen Sprachen?
Diese und ähnliche Fragestellungen standen im Zentrum der Tagung.
Die Tagung gliederte sich in folgenden Phasen:
Keynote Lecture I
Die erste der beiden Keynote Lectures der Tagung wurde von Prof.' Dr.' Catherine E. Snow (Harvard Graduate School of Education) gehalten und hatte den Titel “Content-enriched language learning: The utility of authentic tasks in acquiring language and literacy skills.” Frau Snow ist Expertin für die Entwicklung von Sprache-, Lese- und Schreibfähigkeiten bei Kindern, insbesondere für den Erwerb von mündlicher Sprachfertigkeit und wie sie sich auf die Lese- und Schreibfähigkeiten auswirken. Unter dem Titel Preparing Our Teachers: Opportunities for Better Reading Instruction veröffentlichte sie Ihre Forschungen zur Entwicklung eines Konsens zwischen Lehrern und Pädagogen welche Inhalte Grundschullehrer in Bezug auf Sprache und Alphabetisierung zur Vermittlung des Wissens benötigen.
Vorträge I
Im weiteren Verlauf der Tagung konnten die Teilnehmer*innen zwischen verschiedenen Vorträgen wählen. In jedem Panel wurden drei verschiedene Vorträge zu unterschiedlichen Themenbereichen gehalten:
- Professionalisierung in der Lehrer*innenbildung I
- Professionalisierung in der Lehrer*innenbildung II
- Sprache im Fachunterricht I
- Sprache im Fachunterricht II
- Fremdsprachenunterricht
Keynote Lecture II
Prof.‘ Dr.‘ Daniela Elsner hielt die zweite Keynote Lecture mit dem Titel: „Mach ma Türkisch. Chancen und Grenzen mehrsprachiger Texte aus der Perspektive der Fremd- und Zweitsprachendidaktik.“ Frau Elsner ist eine deutsche Anglistin und Didaktikerin. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik und Sprachlehrforschung am Institut für England- und Amerikastudien der Universität Frankfurt am Main. Zudem ist sie Direktorin der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung in Frankfurt am Main.
Vorträge II
In einem zweiten Panel von Vorträgen konnten die Teilnehmer*innen auch hier zwischen verschiedenen Vorträgen wählen. In jedem Panel wurden drei verschiedene Vorträge zu unterschiedlichen Themenbereichen gehalten:
- Professionalisierung in der Lehrer*innenbildung III
- Professionalisierung in der Lehrer*innenbildung IV
- Bildungssprache
- Mehrsprachigkeit / DaZ
- Sprache im Fachunterricht III
Postersession
In der Postersession wurden Raum für informellen Austausch und die Präsentation verschiedener nationaler Projekte geboten.
Workshops
Fachspezifische Workshops über die konzeptionelle Weiterentwicklung von Sprachsensiblen Fachunterricht.
- Workshop I: Sprachsensibler Fachunterricht im Spektrum mehrsprachiger Konstellationen
- Workshop II: Integrierte Sprachbildung in den musisch-ästhetischen Fächern - Wie viel Sprache braucht die Kunstvermittlung?
- Workshop III: Verirrung, Verwirrung, Verständigung? Sprachliche Gegegenwartsorientierung als Herausforderung für inklusiven Unterricht in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern
- Workshop IV: Gesprächsanalystische Unterrichtsforschung als Möglichkeit einer kasuistischen Lehrer*innenbildung
- Workshop V: Sprachkompetenzen und Sprachbewusstsein für Mathematik-Lehrende: Ein Curriculum für ein Lehramtsstudium im Fach Mathematik (SuM_MaSt)