RAP! Flow: Style: Politik:
Referent*innen:
Ayla Güler Saied (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Handlungsfeld Nachwuchsförderung der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS), Universität zu Köln)
Kutlu Yurtseven & Rosario Pennino (Microphone Mafia)
Moderation: Verena Meis (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Language Lab der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS), Universität zu Köln)
Ayla Güler Saied, Kutlu Yurtseven aka Asya und Rosario Pennino aka Segnori Rossi beleuchten in ihrem Vortrag den Einfluss der Jugendkultur HipHop in den Lebenswelten von Jugendlichen seit den 1980er Jahren. Die HipHop-Kultur war ihrer Zeit stets voraus, da sie jenseits von ethnischer Zugehörigkeit und sozialer Herkunft funktionierte, und ein gelebtes Beispiel für eine inklusive Kultur war, die alle Musikstile in sich vereinte. Die Vermarktung der Musik durch Plattendeals indes, zeigte ihnen Grenzen auf: So wurde ein monolingualer Habitus zum Ausschlusskriterium für viele BiPoC Jugendliche. Und auch der ökonomische Status spielte eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn es um Partizipationsräume ging. Die Microphone Mafia gibt Einblicke in die Entstehungsgeschichte und Ayla Güler Saied setzt diese in Bezug zu den herrschenden gesellschaftlichen und politischen Diskursen seiner Zeit. Dabei arbeiten sie Potentiale der HipHop Kultur für den Unterricht und die Schulpraxis heraus: insbesondere im Kontext fächerübergreifenden Lernens, wie z.B. Geschichte, Musik und Politikunterricht bieten sich diverse Anknüpfungspunkte.
Rap als verbales Ausdrucksmedium hat auf mehreren Ebenen einen großen jugendkulturellen Einfluss: Es ist die einzige Jugendkultur, die seit fünf Dekaden vital ist. Der Battle-Charakter ist dabei der Antriebsmotor der Kultur. Daneben bietet Rap marginalisierten Gruppen eine Arena, Anerkennungskämpfe zu führen: Durch die Stilmittel des Rap dissen, boasten und signyfing werden hegemoniale Zugehörigkeitsdiskurse entmachtet und eine empowernde Wirkung entfaltet. Rap-Musik ist seit jeher der kritische Soundtrack politischer und gesellschaftlicher Missstände. Gleichzeitig werden im Rap selbst aber auch diese Missstände, in Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit reproduziert. Wie kann in der Schulpraxis darauf angemessen reagiert werden und wie kann auch das, im Kontext der schulischen Demokratiebildung (KMK-Beschluss 2018) gewinnbringend aufgegriffen werden?