Von der Sklaverei zur Bürgerrechtsbewegung
Referenten:
Maximilian Rieth (Lehrer für Geschichte und Mathematik, Grimmelshausen-Gymnasium)
Norbert Finzsch (Professor emeritus Anglo-Amerikanische Abteilung, Historisches Institut, Universität zu Köln)
Moderation:
Ayla Güler Saied (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Handlungsfeld Nachwuchsförderung der Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS), Universität zu Köln)
Über 3000 Schulen in Deutschland sind Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Daher setzen sich viele Schüler*innen in insbesondere außerunterrichtlichen Projekten aktiv gegen den Rassismus ein. Doch auch im normalen Regelunterricht bietet es sich an, über Rassismus und Diskriminierung zu reden.
Empathie und Fremdverstehen sind zwei wichtige Faktoren beim Kampf gegen den Rassismus. Insbesondere geisteswissenschaftliche Fächer wie Geschichte können diese Fertigkeiten schulen. Am Beispiel des Themas „Das Leben der Schwarzen in den USA - Von der Sklaverei bis zur Bürgerrechtsbewegung“ soll aufgezeigt werden, wie man dies erreichen kann. Auch wenn dieses Thema Schüler*innen aus den USA mehr „betrifft“, so eignet es sich, um sich in andere Personen hineinzuversetzen. Die vergangenen Schicksale einer Menschengruppe kennenzulernen kann so ganz natürlich zum besseren Verständnis der heutigen Situation ebendieser Menschen führen. Damit schließt sich auch der Kreis des Kerns der Geschichtswissenschaft, nämlich dem Vergangenen eine Bedeutung für das Gegenwärtige zu entnehmen.
Insbesondere an solch sensiblen Themen zeigt sich auch, welche Verantwortung der Lehrkraft im Bezug auf den Umgang mit Rassismus zukommt: Es kann und muss sogar aktive Aufgabe der Lehrkraft sein, den Schülern antirassistische und antidiskriminierende Denk- und Arbeitsweisen zu vermitteln. In der Unterrichtsreihe wurden thematische Zusammenhänge erarbeitet und dann mit einem Spezialisten für die Geschichte der Sklaverei in den USA in Form einer Fragestunde diskutiert. Die Ergebnisse und Erfahrungen dieses Kooperationsprojektes zwischen Schule und Wissenschaft werden in dem Vortrag vorgestellt, um mögliche Andockungsperspektiven zu eröffnen.