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Makroebene - Lehrer*innen-Bildungsmonitoring

Das Handlungsfeld Qualitätssicherung führt ein Lehrer*innen-Bildungsmonitoring (Bilmo) an der Universität zu Köln sowie weiterführend im Regierungsbezirk Köln mit mehreren Befragungen durch. Dieses soll Einblick geben in Prozesse des Kompetenzerwerbs und dazu beitragen, relevante Merkmale der Lehrer*innenbildung zu erkennen.

Drei wesentliche Maßnahmen werden in der Qualitätssicherung ergriffen:

  • Erfassung der Kompetenzentwicklung von Lehramtsstudierenden sowie Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen,
  • Erfassung von Lerngelegenheiten als Bedingungen der Kompetenzentwicklung und
  • Prüfung des Einflusses der Lerngelegenheiten auf die Kompetenzentwicklung

Durch die Teilnahme von Studierenden werden entscheidende Informationen über die Lehramtsausbildung an der Universität zu Köln wie auch weiterführend im Vorbereitungsdienst generiert, auf deren Grundlage diese fortwährend weiter verbessert wird.

Das Monitoring der Lehrer*innenbildung wird als formative und summative Evaluation auf der Makroebene des Handlungsfeldes Qualitätssicherung durchgeführt.

Das Monitoring sieht ein Mehr-Kohorten-Längsschnitt-Design vor:

Zum ersten Messzeitpunkt, der im Sommersemester 2016 durchgeführt wurde, fokussierte das Monitoring primär auf Bachelor- und Masterstudierende, die sich in ihrem 2. Fachsemester befanden, d.h. Lehramtsstudierende, die im Herbst 2015 ihr Bachelor- oder Master-Studium begonnen hatten.

Der zweite Messzeitpunkt umfasste im Sommersemester 2017 die beiden bereits befragten Studierendengruppen erneut, dann im 4. Fachsemester und zusätzlich alle neu hinzugekommenen Bachelor- und Masterstudierenden im 4. Fachsemester.

Im Sommersemester 2018, dem dritten Messzeitpunkt, wurden erneut die Studierenden wissenschaftlich begleitet (jeweils 6. Fachsemester Bachelor/ Master bzw. Referendar*innen und Lehramtsanwärter*innen).

Im Sommersemester 2019, d. h. zum vierten Messzeitpunkt, wurde einen neue Kohorte von Studierenden zusätzlich befragt:  diejenigen, die im Herbst 2018 ihr Bachelor- oder Masterstudium begonnen hatten und im Sommersemseter 2019 im 2. Fachsemester Bachelor waren.

Im Sommersemester 2020, dem fünften Messzeitpunkt wurden Bachelor- und Masterstudierende im 4. Fachsemester befragt. Erstmals wurde das ZuS-Lehrer*innen-Bildungsmonitoring vollständig online durchgeführt. Zusätzlich wurde die Studie „Lernen auf Distanz“ unter u.a. Absolvent*innen der Universität zu Köln durchgeführt, die zum Schwerpunkt Digitalisierung die Situation der Lehrer*innen unter der Bedingung der Pandemie in den Blick nahm (insg. drei Messzeitpunkte 2020 bis 2021).

Im Sommersemester 2021 erfolgte das sechste Monitoring, nun wurden Studierende im 6. Fachsemester Bachelor befragt.

Zum siebten Messzeitpunkt werden Studierende im 2. Bachelor- und Mastersemester befragt. Zusätzlich zum Bilmo setzt das Team der Qualitätssicherung erstmals die Maßnahme „Digital-gestütztes Lernen im Praxissemester (CAP)“ um. Die Daten aus beiden Erhebungen sollen verknüpft werden, um eine Rückmeldung zur Verzahnung von Theorie des Studiums und Praxissemestererfahrungen zu erhalten.

Zum achten Messzeitpunkt werden Studierende im 4. Bachelor- und Mastersemester zu den Themenschwerpunkten pädagogisches Wissen und inklusive Bildung befragt. Die Universität zu Köln hat sich zum Ziel gesetzt, das Well-Being und somit auch die Gesundheit der Studierenden zu unterstützen. Das Bildungsmonitoring nimmt daher erstmals auch die psychische Gesundheit der Studierenden allgemein in den Blick. Zusätzlich wird das Fachdidaktische Wissen zu den Fächern Deutsch und Mathematik  oder das Wissen zur digitalen Bildung erfasst.

Ziel der Längssschnittstudie ist es, ein umfassendes Bild über den Kompetenzerwerb während der gesamten Lehramtsausbildung an der Universität zu Köln sowie weiterführend im Vorbereitungsdienst zu erhalten.

Thematisch werden die Bezugsdisziplinen Bildungswissenschaft und Fachdidaktik in den Erhebungen berücksichtigt und die Fächervielfalt (Deutsch, Englisch, Mathematik u.a.) der Universität zu Köln wird fokussiert.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf affektiv-motivationalen Merkmalen professioneller Lehrkompetenz (z.B. Selbstkonzepte, Überzeugungen und Einstellungen).

Ferner werden die Lerngelegenheiten der Lehramtsausbildung (u.a. Studieninhalte, Schulpraxis, ZuS-Maßnahmen) differenziert erfragt und modelliert.

Digital-gestütztes Lernen im Praxissemester (CAP)

Das Team der Qualitätssicherung richtet sich mit der Maßnahme Digital-gestütztes Lernen im Praxissemester (CAP) an Lehramtsstudierende im Praxissemester und möchte diese im Praxissemester beim Lernen einer kriteriengeleiteten Reflexion gehaltenen Unterrichts bzw. gehaltener unterrichtlicher Sequenzen unterstützen.

Auf unkomplizierte sowie datenschutzrechtlich abgesicherte Weise führen die Studierenden im Praxissemester am Ende einer gehaltenen Unterrichtsstunde bzw. unterrichtlichen Sequenz mit Ihren Schüler*innen eine digital unterstützte Kurzbefragung (Dauer ca. 5 Minuten) durch, die unmittelbar danach über die Befragungsplattform EvaSys ausgewertet werden kann.

Es geht um folgende Kriterien guten Unterrichts („Unterrichtsqualität“):

  • effizientes Klassenmanagement
  • Lernförderliches Klima und Motivierung
  • Klarheit und Strukturiertheit
  • Aktivierung und Förderung

Studierende können unmittelbar nach Abschluss der Kurzbefragung die Einschätzungen ihrer Schüler*innen zur Unterrichtsqualität grafisch aufbereitet abrufen. Dies ermöglicht ein unmittelbares Feedback gehaltenen Unterrichts. Das Feedback können sie für die Weiterentwicklung ihres Unterrichts nutzen. Bei mehrmaliger Durchführung der Kurzbefragung können sie selbst die Entwicklung (z. B. Verbesserung) ihrer Unterrichtsqualität nachzeichnen und daraus Schlüsse für die weitere Arbeit für sich ziehen. Darüber hinaus können die Studierenden ihre selbst erhobenen Befragungsdaten als Datensatz erhalten und für ihr Studienprojekt nutzen. Die über die Zeit gewonnenen Daten der einzelnen Studierenden können in pseudonymisierter Form aggregiert und somit in datenschutzrechtlich unbedenklicher Weise für wissenschaftliche Zwecke dem Handlungsfeld Qualitätssicherung zur Verfügung gestellt werden.

Infos für Studierende zu CAP

Führt die Pandemie Covid-19 zur Aktivierung und Erweiterung digitaler Kompetenzen bei Lehrkräften?

2020, 2021 und 2022: Ergänzende Befragungen von Lehrkräften im Raum Köln und Absolvent*innen der UzK zu den Schulschließungen aufgrund der Pandemie Covid-19

Durch die Covid-19-Pandemie kam es in Deutschland in einer ersten Phase zu Schulschließungen und in einer zweiten Phase zu einem „rollierenden System“ mit Präsenzunterricht und Lernen auf Distanz bzw. Homeschooling. Dies ist eine einschneidende Veränderung im Alltag der Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern.

Um mit dieser schwierigen Lage umzugehen, kann der Einsatz digitaler Instrumente hilfreich sein.  So existieren digitale Werkzeuge für verschiedene unterrichtliche Anforderungen, die nun für ein Lernen auf Distanz erstmals oder verstärkt eingesetzt werden: für die Vorbereitung des Unterrichts, das Unterrichten selbst, die Präsentation und Erklärung von Unterrichtsinhalten, das Einüben, für Rückmeldungen und Leistungsüberprüfungen.

Da solche Tools bisher in Deutschland eher wenig genutzt wurden, ist die Frage, ob die derzeitige Situation für Lehrpersonen ein Anlass ist, digitale Werkzeuge neu zu erproben und damit ihre digitalen Kompetenzen zu aktivieren. Weiterführend stellt sich die Frage, ob damit auch eine Erweiterung ihrer digitalen Kompetenzen verbunden ist.

Diesen Forschungsfragen wurde zwischen Mai und Juni 2020 sowie im Frühjahr 2021 und im Sommer 2021 in drei Befragungen zu digitalen Kompetenzen von Lehrkräften und insbesondere Junglehrkräften, d.h. Lehrkräfte mit Berufseinstieg in den letzten ein bis zwei Jahren, seitens der Qualitätssicherung in dem Projekt „Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung“ (ZuS) nachgegangen. Es wird der Zusammenhang zwischen digitalen Kompetenzen und den bisher genutzten Lerngelegenheiten der Lehrpersonen während der Ausbildung sowie das bisherige Weiterbildungsverhalten der Lehrkräfte vor und während der Pandemie untersucht. Rund 165 Personen wurden befragt, darunter befinden sich viele Absolvent*innen der Universität zu Köln.

Für den Herbst 2022 ist eine weitere Erhebung geplant, die derzeit vorbereitet wird.
 

Die Pressemitteilung der Universität zu Köln zu den Ergebnissen der ersten Befragung finden Sie hier.

Den Artikel zu den ersten veröffentlichen Ergebnissen finden Sie hier.